Projekt Beschreibung
Der Antrieb der Zukunft
Damit die Klimaziele im Verkehr erreicht werden können, müssen Verbrenner durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt werden.
Im Individualverkehr bieten batterieelektrische Autos aufgrund von ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten die sinnvollere Alternative.
Bei Bussen und LKWs stellt Wasserstoff eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Antrieben dar.
21. Jänner 2020
Entweder/Oder?
Die Verkehrswende hin zu einem umweltfreundlichen Mobilitätssystem ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Besonders die Frage, welche Antriebstechnologie die Zukunft des Individualverkehrs darstellen wird, scheidet oftmals die Geister. Unter ExpertInnen herrscht dennoch Einigkeit darüber, dass beide Technologien ihren Beitrag zur Verkehrswende leisten werden – allerdings in unterschiedlichen Bereichen.
Elektromobilität als umweltfreundlichste PKW-Technologie
Damit die Klimaziele erreicht werden können, ist eine Verlagerung von fossilen Antriebstechnologien auf umweltfreundliche Alternativen unumgänglich. Grundsätzlich sind sowohl batteriebetriebene als auch mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge lokal emissionsfrei. Um die verschiedenen Antriebstechnologien sinnvoll vergleichen zu können, muss aber der Treibhausgas-Ausstoß über den gesamten Produktlebenszyklus betrachtet werden. Unterschiedliche Studien haben ergeben, dass batterieelektrische Autos (Battery Electric Vehicles, kurz BEV) von der Produktion bis zur Entsorgung weniger CO2-Emissionen verursachen als Wasserstoffautos. Aus rein ökologischen Gesichtspunkten sind BEVs damit die sinnvollere Variante.
Elektromobilität reduziert Endenergieverbrauch um 75%
Die Verkehrswende kann nur durch einen effizienten Einsatz erneuerbarer Energie gelingen. Zentral ist dabei, wie Ökostrom eingesetzt wird. Dieser kann einerseits verwendet werden, um Wasserstoff herzustellen oder andererseits, um batterieelektrische Autos anzutreiben. Auf Grund der Wirkungsgradverluste bei der Wasserstoffproduktion verbraucht ein Wasserstoffauto allerdings dreimal so viel Strom wie ein BEV für dieselbe Fahrdistanz. Würden Verbrennerautos durch Wasserstoffautos ersetzt, würde der Endenergieverbrauch im Sektor Verkehr laut Studien daher um 25% ansteigen. Im Gegensatz dazu würde der Umstieg auf Elektromobilität den Endenergieverbrauch im Individualverkehr vierteln.
Wasserstoff für Schwerverkehr sinnvoller
Ein weiterer zentraler Hebel zur Erreichung der Klimaziele ist die Dekarbonisierung des LKW- und Busverkehrs. Hier hat die Praxis gezeigt, dass batterieelektrische Antriebe aufgrund des hohen Gewichts und des Volumens oftmals Nachteile aufweisen. Die großen Batterien nehmen beispielsweise in Bussen sehr viel Platz in Anspruch, weshalb weit mehr Busse benötigt werden, um dieselbe Anzahl von Fahrgästen zu transportieren. In diesem Bereich macht der Einsatz der Wasserstofftechnologie daher mehr Sinn.
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