Projekt Beschreibung
Was bedeutet klimaneutral, CO2-neutral und Co.?
Die Grafik der Woche 5/2021
Österreich will laut Regierungsprogramm bis 2040 klimaneutral sein. Doch was bedeutet das eigentlich? Begriffe wie „Klimaneutralität“, „CO2-Neutralität“ oder „Null-CO2“ bzw. „Nullemissionen“ werden irrtümlicherweise oft als ein und dasselbe verstanden. Zum gleichen Resultat führen diese jedoch nicht.
Klimaneutralität (Synonym: Netto-Null-Emissionen) ist das allumfassendste Klimaziel. Dieses wird erreicht, wenn Emissionen auf ein Minimum reduziert und allfällige restliche Emissionen mit Klimaschutzmaßnahmen kompensiert werden. Es geht hierbei nicht nur um die Reduzierung von Kohlendioxid – wie es bei der CO2-Neutralität der Fall ist – sondern auch um die Verringerung anderer schädlicher Treibhausgase, wie beispielsweise Methan. Denn Kohlendioxid macht nur rund drei Viertel der weltweiten Emissionen aus.
Die CO2-Neutralität (Synonym: Netto-Null-CO2) ist die am wenigsten ambitionierte Neutralitätsform. Sie tritt ein, wenn alle CO2-Quellen und -Senken ausgeglichen sind. Das heißt, durch CO2-Kompensationen können CO2-erzeugende Aktivitäten CO2-neutral gestaltet werden. Bei Erreichen einer globalen CO2-Neutralität schreitet – wenn auch deutlich verlangsamt – die Erwärmung des Klimas weiter fort. Es kann daher nur als Übergangsziel betrachtet werden.
Null-CO2 bzw. Nullemissionen bezeichnet eine CO2-freie bzw. emissionsfreie Aktivität. Dieser “Nullausstoß” wird beispielsweise bei erneuerbaren Erzeugungsanlagen, elektrischen Schienenfahrzeugen, bei E-Autos oder bei Nullenergiehäusern erreicht. Dabei wird also lediglich der emissionsfreie Nutzungsprozess betrachtet, nicht aber die gesamte Ökobilanz, die auch Emissionen von Produktion und Entsorgung umfassen müsste.
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