Projekt Beschreibung
Europäische Technologieführerschaft im Bereich Wasserstoff und Mobilität
Die EU-Kommission präsentierte am 10. März 2020 ihre neue Industriestrategie, mit dem Ziel Europa wettbewerbsfähiger und grüner zu machen.
Mit der Ankündigung einer europäischen Allianz für sauberen Wasserstoff soll der Übergang der Industrie zur Klimaneutralität unterstützt werden.
Im Mobilitätssektor soll durch neue Standards über die gesamte Wertschöpfungskette die europäische Technologieführerschaft sichergestellt werden.
11. März 2020
Der European Green Deal als Wachstumsstrategie
Auf dem Weg zu Klimaneutralität braucht es starke wettbewerbsfähige europäische Unternehmen. Aus diesem Grund lieferte die EU-Kommission wie angekündigt eine EU-Industriestrategie, welche diesem Anspruch gerecht werden soll. Die verabschiedete Industriestrategie sieht zur Verwirklichung der Schlüsselprioritäten (wie einem klimaneutralen Europa bis 2050) u.a. einen Vorschlag für ein „CO2-Grenzausgleichssystem“ (Carbon Border Adjustment Mechanism) ab 2021 vor. Auf diese Weise sollen energieintensive Importe ausgewählter Sektoren teurer werden und die Verlagerung von Treibhausgasemissionen verhindert werden. Des Weiteren sieht die Industriestrategie eine stärkere EU-weite Koordinierung bei der Wasserstofftechnologie vor. Auch Pläne für eine nachhaltige und intelligente Mobilität sind im Maßnahmenpaket enthalten
Der Weg zur klimaneutralen Industrie
Um die Klimaziele erreichen zu können, sollen besonders Industrie-intensive Regionen unterstützt werden. So sollen 100 Mrd. € zur Verfügung gestellt werden, um einen Übergang zu einer dekarbonisierten Industrie gewährleisten zu können. Auch hier muss laut Strategie der Energieeffizienz die höchste Priorität eingeräumt werden. Weiters soll auch die europäische Industrie dahingehend gestärkt werden, dass die notwendigen Technologien für die Energie- und Verkehrswende selbst produziert werden können. Darüber hinaus sollen die europäischen Elektrizitätsmärkte und -netze stärker miteinander verbunden wären, um die Integration der Erneuerbaren zu erleichtern.
Wasserstoff als Bindeglied aller Sektoren
Die EU-Industriestrategie sieht den verstärkten Einsatz von Wasserstoff als einen entscheidenden Einflussfaktor zur Erreichung der Klimaneutralität. In Form einer „Allianz für sauberen Wasserstoff“ sollen sämtliche Sektoren zusammengebracht werden, um vorhandene Synergien rund um den Energieträger Wasserstoff zu heben. Eine für Juni 2020 geplante „Strategie für eine intelligente Sektorkopplung“ und die angekündigte Überarbeitung der Energieinfrastrukturverordnung (TEN-E) sollen die praktische Umsetzung der Vorhaben im Bereich Wasserstoff ermöglichen. Die Kommission betont dabei, dass mehr in Forschung und Innovation investiert werden muss und kündigte eine Bewertung der Leitlinien für staatliche Umweltschutz- und Energiebeihilfen an. Dadurch sollen finanzielle Ressourcen der Mitgliedsstaaten für H2-Projekte im Rahmen von wichtigen Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse (IPCEI) gebündelt werden.
Nachhaltige Mobilität im Fokus
Für die europäische Wettbewerbsfähigkeit sollen vor allem die Unternehmen der Automobil-, Flug- und Schienenindustrie gestärkt werden. Zusätzlich sollen Anbieter in den Bereichen der alternativen Kraftstoffe und smarter Mobilität gefördert werden. Hier soll ein besonderer Schwerpunkt auf den raschen Ausbau der notwendigen Infrastruktur gelegt werden. Darüber hinaus sollen starke Anreize geschaffen werden, damit die Europäische Union hier die globale Technologieführerschaft einnehmen kann. So sollen in der Industrie neue Standards für die gesamte Wertschöpfungskette geschaffen werden, um diese Produkte und Dienstleistungen so nachhaltig und qualitativ hochwertig wie möglich gestalten zu können. Genaue Details sollen in der für Herbst 2020 angekündigten „Strategie für Nachhaltige und Smarte Mobilität“ festgehalten werden.
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